Wanderung zum "Pinnerkreuz" in Cochem
Der Start der Wanderung ist der Großparkplatz des Cochemer Bahnhofs.
Wir werden auf den Spuren der Wildschafe wandern und ganz sicher welche entdecken. Wir spazieren zunächst zur Bahnunterführung zurück und folgen dem Hinweisschild zum Pinnerkreuz. Über den kleinen Parkplatz, an dem mit Müll verunstalteten Bahndamm entlang, kommen wir in die Weinberge. Gepflegt sehen sie aus und prägen das Stadtbild positiv. Auf dem geraden Weinbergsweg schauen noch Schienen aus dem Boden. Einst war es eine Weinbergsbahn, sie wäre sicher heute eine Attraktion für Weinfreunde. Schauen wir einmal genauer in die Schieferfelsen über uns. Dunkle Augen haben uns schon entdeckt: Muffelwild, jedoch mehr zahm als wild. Schön die vielen Trockenmauern mit Treppchen und typischen Pflanzen wie Mauerpfeffer. Unter uns bald der Bahnhof mit Parkplatz, auffallend ist die Dominanz der roten Fahrzeuge. Rot-weiße Bänder sollen Wildtiere aus dem Weinberg fernhalten, jedoch wissen die Betroffenen das nicht . . . .Wie es sich für einen guten Riesling-Wingert gehört, ist der Boden dick mit Schieferschotter belegt, hier wachsen Qualitätsweine. Der Pfad führt uns über den Weinberg in den Trockenwald und nun über Bahnschwellen, als Treppe installiert in den Steilhang. Spätestens ab hier sollten wir gut zu Fuß sein, es wird anspruchsvoll, und leicht kommen wir ins Schwitzen. Alte Mauern im Wald verraten uns: Auch hier standen einst Weinstöcke. Wildschweine haben den steinigen Boden durchwühlt und metertiefe Löcher ausgehoben, der Hunger macht es möglich. Von einem Felskopf genießen wir den fantastischen Blick aufs Pinnerkreuz, auf Reichsburg, Zwiebelturm und die Moselschleife am Naturschutzgebiet Brauselay. Wir klettern oben über den Felsgrat zum Pinnerkreuz, unverständlich, dass so viel Müll in den Büschen liegt. Von hier droben liegt uns das Städtchen im wahrsten Sinne des Wortes zu Füßen. Wir schauen weit ins Enderttal, ein Hingucker ist die Winneburg. Über eine lange Treppe steigen wir hinab und gehen das Pfädchen bis an den Weg. Durch die verwilderten Weinanlagen kommen wir hinab zur Endertstraße. Wir gehen zur Innenstadt und gelangen über den Briederweg zum Ausgangspunkt der knapp Fünf-Kilometer-Bergwanderung. Der anspruchsvolle Steilpfad über der Stadt ist freigeputzt und in erfreulich gutem Zustand.
Hermann Schausten
Hermann Schausten