Burgruine Metternich, Beilstein
Die Burgruine Metternich ist ortsbildprägend für den Moselort Beilstein, der auch das "Dornröschen der Mosel" genannt wird.
Die heute erhaltene Ruine gibt nur noch ein unvollkommenes Bild von dem einstmaligen Ausmaß der Burg, die der berühmte Geograph Merian in einem seiner zahlreichen Kupferstiche festgehalten hat. Die Burg stammt aus dem 12. bis 15. Jh. und befand sich ab 1637 im Besitz des Freiherrn von Metternich. Im Jahre 1689 wurde sie zerstört.
Geschichte:
Schon 1268 sind die Herren von Braunshorn, die vom vorderen Hunsrück stammen, als Lehensträger des Kölner Erzstiftes nachweislich Burgbesitzer. Die Kernanlage der Burg scheint aber älter zu sein. Nach Erlöschen der Linie ging die Burg mit dem Herrschaftsbereich durch die Tochter Lisa von Brauns- an deren Gemahl Kuno von Winnenburg über. 1371 wurde sie Kurpfalz übertragen. Nach dem Aussterben der Winnenburger ging die Herrschaft 1637 an die Herren von Metternich, die nach einem Zwist mit Kurtrier 1652 endgültig an der Burg belehnt wurden. Nicht lange erfreuten sich die Metternichs ihres Besitzes, schon 1689, am 2. Februar, wurde die ,,schöne, stolze Burg" von den Franzosen unter Graf Montalt zerstört.
Der letzte Inhaber der Herrschaft war der berühmte österreichische Staatskanzler und spätere Fürst von Metternich. Nach der Besetzung des Landes durch die französischen Revolution wurde die Burg an die Juden Simon verkauft. 1873 erwarben sie der Fabrikant Ravene und der Geheime Baurat Enderle. Später waren vorübergehend die Deutschamerikaner Kocke und seine Erben Besitzer der Burg; seit 1922 der Weingutsbesitzer Koelzer von Beilstein. 1955 erwarb sie Frau Gertrud Hütter, 1962 Hans Sprenger.
Beschreibung:
Der Lage nach ist die Burg Mettenich zu den Höhenburgen zu zählen. Unsere Burg ist zeitweilig von einer Besitzergruppe bewohnt gewesen, von den Winneburgern. Jeder Zweig dieser Familie baute sich dann eigene Wohngebäude innerhalb des Burgringes, wie der Befund überliefert, sogar eigene Zugänge. Eine solche von mehreren Familien bewohnte Anlage nennt man auch Ganerbenburg. Die Verteidigungsanlagen konnten also auf die angriffsgefährdeten Abschnitte begrenzt werden, hier vor allem auf die Südseite. Dort erhebt sich denn auch als Kern der ganzen Anlage ein mächtiger 25m hoher Bergfried, der schon im 12. Jahrhundert erbaut worden sein dürfte. Die Spitze seiner fünf Seiten richtet sich gegen die Angriffsgefährden. Der innere Burghof ist auf allen Seiten von Gebäuden und Mauern umstellt. Nach Süden zu, unmittelbar vor dem Bergfried, erhebt sich ein Portalbau mit zwei flankierenden Rundtürmen, die wohl dem 14. Jahrhundert entstammen.
Vom kleineren südlichen Rundtürmen verläuft nach Osten eine Mauer mit Wehrgang zu einem unterhalb gelegenen Wartturm, von dem eine Sperrmauer weiter mach Osten bis ins Tal sich hinab zieht. Vom Westbau sind lediglich mehrere gewölbte Kellerräume erhalten. Vom Ostbau blieb dagegen fast die ganze Südwand mit Kamm stehen. Mauerstruktur und Fensterformen machen für diesen Wohnbau (Pallas) mit flankierendem Rundturm an der Nordwestecke als Entstehungszeit Ende 15., Anfang 16. Jahrhundert glaubhaft. An der schmalsten Stelle des Innehofes, auf der Nordseite, liegt der Haupttorbau mit flankierenden Nebengebäuden. Die Vorburg mit Rundturm an der Nordwestecke schützte die Nordseite die, Anlage. Der Hauptweg war durch ein weiteres Rundbogentor und ein Außentor mit Fallgatter gesichert. Stallungen haben zu der Anlage gehört und eine Burgkapelle, deren Lage nicht ganz gesichert ist. Eine Mauer in nördlicher Richtung stellte, dann den Anschluss an die Ostbefestigung her.
© Dr. Wilhelm Jung Kunsthistoriker
Öffnungszeiten:
April bis November
Besichtigung möglich
Schon 1268 sind die Herren von Braunshorn, die vom vorderen Hunsrück stammen, als Lehensträger des Kölner Erzstiftes nachweislich Burgbesitzer. Die Kernanlage der Burg scheint aber älter zu sein. Nach Erlöschen der Linie ging die Burg mit dem Herrschaftsbereich durch die Tochter Lisa von Brauns- an deren Gemahl Kuno von Winnenburg über. 1371 wurde sie Kurpfalz übertragen. Nach dem Aussterben der Winnenburger ging die Herrschaft 1637 an die Herren von Metternich, die nach einem Zwist mit Kurtrier 1652 endgültig an der Burg belehnt wurden. Nicht lange erfreuten sich die Metternichs ihres Besitzes, schon 1689, am 2. Februar, wurde die ,,schöne, stolze Burg" von den Franzosen unter Graf Montalt zerstört.
Der letzte Inhaber der Herrschaft war der berühmte österreichische Staatskanzler und spätere Fürst von Metternich. Nach der Besetzung des Landes durch die französischen Revolution wurde die Burg an die Juden Simon verkauft. 1873 erwarben sie der Fabrikant Ravene und der Geheime Baurat Enderle. Später waren vorübergehend die Deutschamerikaner Kocke und seine Erben Besitzer der Burg; seit 1922 der Weingutsbesitzer Koelzer von Beilstein. 1955 erwarb sie Frau Gertrud Hütter, 1962 Hans Sprenger.
Beschreibung:
Der Lage nach ist die Burg Mettenich zu den Höhenburgen zu zählen. Unsere Burg ist zeitweilig von einer Besitzergruppe bewohnt gewesen, von den Winneburgern. Jeder Zweig dieser Familie baute sich dann eigene Wohngebäude innerhalb des Burgringes, wie der Befund überliefert, sogar eigene Zugänge. Eine solche von mehreren Familien bewohnte Anlage nennt man auch Ganerbenburg. Die Verteidigungsanlagen konnten also auf die angriffsgefährdeten Abschnitte begrenzt werden, hier vor allem auf die Südseite. Dort erhebt sich denn auch als Kern der ganzen Anlage ein mächtiger 25m hoher Bergfried, der schon im 12. Jahrhundert erbaut worden sein dürfte. Die Spitze seiner fünf Seiten richtet sich gegen die Angriffsgefährden. Der innere Burghof ist auf allen Seiten von Gebäuden und Mauern umstellt. Nach Süden zu, unmittelbar vor dem Bergfried, erhebt sich ein Portalbau mit zwei flankierenden Rundtürmen, die wohl dem 14. Jahrhundert entstammen.
Vom kleineren südlichen Rundtürmen verläuft nach Osten eine Mauer mit Wehrgang zu einem unterhalb gelegenen Wartturm, von dem eine Sperrmauer weiter mach Osten bis ins Tal sich hinab zieht. Vom Westbau sind lediglich mehrere gewölbte Kellerräume erhalten. Vom Ostbau blieb dagegen fast die ganze Südwand mit Kamm stehen. Mauerstruktur und Fensterformen machen für diesen Wohnbau (Pallas) mit flankierendem Rundturm an der Nordwestecke als Entstehungszeit Ende 15., Anfang 16. Jahrhundert glaubhaft. An der schmalsten Stelle des Innehofes, auf der Nordseite, liegt der Haupttorbau mit flankierenden Nebengebäuden. Die Vorburg mit Rundturm an der Nordwestecke schützte die Nordseite die, Anlage. Der Hauptweg war durch ein weiteres Rundbogentor und ein Außentor mit Fallgatter gesichert. Stallungen haben zu der Anlage gehört und eine Burgkapelle, deren Lage nicht ganz gesichert ist. Eine Mauer in nördlicher Richtung stellte, dann den Anschluss an die Ostbefestigung her.
© Dr. Wilhelm Jung Kunsthistoriker
Öffnungszeiten:
April bis November
Besichtigung möglich