Karl-Marx-Haus, Trier
Karl Marx, der Begründer des modernen Sozialismus, wurde dort am 5. Mai 1818 geboren. Sein sozialökonomisches Gedankengut fußt wohl auf der seinerzeit kritischen wirtschaftlichen Lage Triers.

Heute dient das Haus als Museum und befindet sich in der Obhut der
Friedrich-Ebert-Stiftung.

Das von dem Architektenteam Hühnlein & Hühnlein entworfene großflächige und deshalb für den Besucher lesefreundliche Ausstellungssystem geht sparsam mit Farben um: Bordeaux-Rot kennzeichnet Marx' Leben und Wirken, Bronze-Gelb wird Marx "privat" zugeordnet. In blauen "Fenstern" wird der sozialgeschichtliche Hintergrund angedeutet. Eine Zeitleiste dient der Einordnung in die politische Geschichte des 19. Jahrhunderts. Die in vielen Fällen dominierenden Beige-Brauntöne versinnbildlichen eine Form von Historisierung, die Informationen liefert und den Betrachter gleichzeitig befähigen soll, sich eine eigene Meinung zu bilden. PC-Vertiefungsstationen bieten zusätzliche Informationen.
Auffallend ist schon beim Betreten des Hauses der "graue Kubus", eine um 10 Grad gedrehte graue quadratische Grundfläche, die quasi als "Raum im Raum" das Haus durchdringt. Dieser eisengraue Kubus schafft Kontraste und Distanz, zugleich aber auch Orientierung und Ordnung, indem er Karl Marx zugeordnet ist. Die Kontrastierung des Ausstellungssystems mit zahlreichen Informationen und Bildern und der eisengrauen Fläche mit wenigen Zitaten soll immer wieder zu der Frage führen, welche Bedeutung Karl Marx hatte. Denn wie wenige andere hat er die Geschichte des 19. Jahrhunderts geprägt. Und die Sozialdemokratie hat sich jahrzehntelang an ihm orientiert, zunächst im Gefolge seiner Lehre, dann in Auseinandersetzung mit ihr. Die visuelle Form der Distanz, die mit der grauen Fläche erzielt wird, erlaubt zugleich die vorurteilsfreie Frage, wer Marx war, was er geschrieben hat, wie er gehandelt hat, wie vor allem die Folgewirkungen seines Werkes und Wirkens bis an die Schwelle unseres Jahrhunderts weltweit gewesen sind. Auch, wie er von der weltanschaulichen Strömung, die seinen Namen trägt, vom Marxismus, vereinnahmt, ja auch instrumentalisiert worden ist.

Ein Akustikguide führt Sie auf Wunsch in deutscher, englischer, französischer, spanischer, niederländischer und chinesischer Sprache durch die Ausstellung. Sie erhalten ihn kostenfrei am Empfang.
Öffnungszeiten:
täglich 10:00 - 18:00 Uhr
(kein Einlass 13:00 - 13:30 Uhr)
Geschlossen 24.-26. Dez., 31. Dez., 1. Jan., Rosenmontag